Besuch auf Schloss Hartheim
Am 2. Mai 2018 haben wir, Schüler und Schülerinnen der 2KDB, 3AHL und 3BHL, den Lern- und Gedenkort Schloss Hartheim bei Alkoven in Oberösterreich besucht.
Dieser Ort ist bekannt als NS-Tötungsanstalt für behinderte Menschen und kranke, arbeitsuntaugliche KZ-Häftlinge. In der Zeit zwischen 1940 und 1944 wurden hier 30 000 Menschen innerhalb eines Tages ermordet.
Trotz dieser grausamen Vorfälle arbeiten heute Menschen mit Beeinträchtigung in diesem Gelände als Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen im Cafe und im Laden. Das wirkte auf uns irritierend.
In kleineren Gruppen besuchten wir die Ausstellung im Schloss und anschließend gab es einige Arbeitsaufträge, für die wir in der Ausstellung nachforschten.
Nachdem die Nationalsozialisten die Tatsache der NS-Euthanasie vertuschen wollten, sind die Räumlichkeiten, in denen gemordet wurde, nur andeutungsweise erkennbar. Deshalb konnten wir uns nur schwer vorstellen was und wie so etwas Schlimmes passieren konnte, trotz originaler Mauerüberreste, Briefe und Bilder.
Uns beschäftigte auch die Frage, wie es passieren konnte, dass Eltern es zuließen, dass ihre Kinder an so einen Ort gebracht wurden.
Wir hörten von einem Beispiel, indem Eltern von der Verlegung ihrer Tochter nach Hartheim informiert wurden. In dem Mitleidsbrief stand: “Wir müssen Ihnen leider mitteilen, dass ihre Tochter aufgrund einer Krankheit nach Hartheim verlegt wurde. Wir bitten aber aufgrund von Infektionsgefahr, ihr Kind nicht zu besuchen.“
Zirka eine Woche später bekamen die Eltern einen weiteren Brief, in dem wiederum mit ‚großem Mitleid‘ mitgeteilt wurde, dass ihre Tochter aufgrund der Krankheit leider verstorben war.
So wurde die Tötung von behinderten Angehörigen verschleiert. Der Schmerz der Familien war groß, aber kaum jemand hat es gewagt, genauer nachzuforschen.
Hannah Nigitz und Roman Magdziarek (2KDB)